Begleitete Fastenwoche vor Ostern

Fasten gehört seit der Antike zur Heilkunst. Fasten gehört aber auch seit jeher und in allen Kulturkreisen zur Spiritualität und zum Glauben. In der christlichen Tradition und insbesondere in unserer heutigen Überflussgesellschaft wurde das Fasten weitgehend verdrängt und galt lange Zeit als etwas Aussergewöhnliches, womit sich nur ein sehr kleiner Teil der Menschen befasst. In den letzten Jahren hat sich das wieder etwas geändert und es ist ein neuer Trend, beispielsweise im Januar auf Fleisch oder tierische Lebensmittel zu verzichten.

In unserer begleiteten Fastenwoche geht es um ganzheitliches Fasten, das nichts mit „Hungern“ zu tun hat, sondern das durch den freiwilligen Verzicht auf Nahrung neue Erfahrungen mit dem eigenen Körper aber auch mit der eigenen Spiritualität und seinem ganzen Leben ermöglichen soll. Tatsächlich bietet die Fastenzeit eine ideale Gelegenheit, um sich mit seiner momentanen Situation im privaten, sozialen und beruflichen Umfeld auseinanderzusetzen. Ebenso kann durch das Fasten eine neue Körper-wahrnehmung erfahren werden, welche auch danach hoffentlich noch hilfreich weiter wirken kann.

Fastenwoche

Gesundheitlich gesehen hat ein Nahrungsverzicht während einiger Tage keine nachteiligen Auswirkungen – immer vorausgesetzt, man befindet sich in einer guten allgemeinen Verfassung und leidet nicht an einer chronischen Krankheit. Der menschliche Körper ist seit jeher bestens ausgestattet, um auch Pe-rioden mit sehr wenig oder ohne Nahrung gut zu überstehen. Er funktioniert in dieser Zeit einwandfrei weiter und zehrt von den Reserven, die er sich unter ausreichender Versorgung mit Lebensmitteln angelegt hat. Die Stoffwechselvorgänge verändern sich vor allem in den ersten 3 Tagen des Fastens, bis sich der Körper auf das Abbauprogramm eingestellt hat. Während der ganzen Zeit ist es möglich, auch weiterhin zu arbeiten und uns körperlich zu betätigen.

Fasten wird immer assoziiert mit Reinigung und Einkehr, weshalb in allen Kulturen zum Fasten auch das Beten und Meditieren gehört, was neben der Beschäftigung mit sich selbst und den eigenen Gewohn-heiten ein elementarer Bestandteil unserer Fastenwoche sein soll. Aus diesem Grund ist es sicher hilfreich, wenn während der Fastenwoche nicht das übliche (meist sehr gedrängte) Alltagsprogramm wei-terläuft, sondern genügend Freiräume vorhanden sind.